Du lebst nicht mehr, sondern funktionierst nur. Du hast innerlich bereits längst gekündigt.
Du bist fremdbestimmt und weißt nicht, wie Du dem Ganzen entkommen kannst.
Du musst noch dort bleiben, weil Du selbst oder Deine Familie auf Dein Einkommen angewiesen sind.
Es ist Dir allerdings klar, dass Du dort weg willst und musst. So bald wie nur möglich.
Das Gefühl der täglichen inneren Leere und Sinnlosigkeit, die sich wie wund anfühlen, kenne ich zur Genüge. Damals beendete mein Leid nur eine Kündigung. Ich hätte seinerzeit mir mehr Unterstützung gewünscht um mir die verbleibende Zeit im Unternehmen erträglicher zu machen.
Es ist nicht einfach zu kündigen und neu zu beginnen oder sich selbstständig zu machen.
Es braucht Mut, Zeit, einen smarten Plan und ein sehr effektives Nutzen Deiner Energie.
Denn Du gibst sehr viel davon jeden Tag in Deinen ungeliebten Job ab.
Beginne daher die Zeit bist zur Kündigung zu nutzen und jetzt schon langsam aufzuräumen, Dich leichter zu machen und verdammt gut mit Dir umzugehen.
Genau dafür teile ich heute einige Tipps und Inspirationen mit Dir, die Dir helfen:
- Dir die Zeit im Unternehmen erträglicher zu gestalten, auch wenn es noch länger dauern wird.
- Langsam den Wechsel zu mehr Qualität anzubahnen.
Löse den Knoten
Unser Gehirn hat die Fähigkeit Dinge zu generalisieren. Manchmal reicht schon der etwas unhöfliche Kollege von nebenan oder die komisch guckende Empfangsdame im Eingangsbereich, damit der ganze Tag den Bach runter geht.
Etwas drückt bei uns den roten Knopf und wir steigern uns langsam hinein. Das passiert unbewusst.
Wenn wir den Tag mit einer negativen Emotion beginnen und diese nicht schaffen loszulassen, kommt schnell eins zum anderen. Langsam gehen uns die ganze Firma, unsere Aufgaben, ja alle Menschen um uns herum auf den Geist.
Was hilft denn nun?
Finde heraus, was Dich so schlecht fühlen lässt.
- Passen Kollegen oder Aufgaben nicht zu Dir?
- Fühlst Du Dich unter- oder überfordert?
- Nicht genug wertgeschätzt?
- Entspricht die Arbeit womöglich überhaupt nicht Deinen inneren Werten?
- Oder widerspricht sie komplett Deinen tiefsten Bedürfnissen?
Vielleicht brauchst Du ein paar mehr Freiheiten und schon wird der Job für Dich erträglicher. Vielleicht gibt es interessantere Stellen oder Projekte im Unternehmen, auf die Du Dich bewerben kannst. Vielleicht musst Du nur das Team wechseln.
Dem einen helfen eine regelrechte Innenschau, die Erkundung der eigenen Werte, Wünsche und Bedürfnisse sowie das tiefe Verständnis für die eigenen negativen Reaktionen auf die Umwelt.
Dem anderen kann ein klärendes Gespräch mit der „gehassten“ Person im Unternehmen helfen und den Knoten lösen.
Sollte so ein Gespräch anstehen, bereite ich Dich gerne darauf vor.
Wenn Du Dir professionelle Begleitung wünschst, bist willkommen hier mehr über meine Arbeitsweise zu erfahren und Dein Erstgespräch mit mir zu vereinbaren.
Einem dritten hilft regelmäßige Meditation, aktives Loslassen und Stärkung des Geistes. Zu diesen Menschen gehöre ich zum Beispiel.
Es gibt ein Zitat von Eleanor Roosevelt, das uns in die Selbstverantwortung für alle unsere Emotionen im Leben schickt:
Niemand kann Dich ohne Dein Einverständnis dazu bringen, Dich schlecht zu fühlen.
Finde heraus, was genau Dich bedrückt und belastet. Übernimm Verantwortung dafür, siehe Deinen Beitrag dazu. Und schon hast Du mehr Macht und bist kein Opfer mehr (denn es gibt niemanden, der schwächer ist als Opfer).
Erst dann wird es leichter den nächsten weisen Schritt hin zu mehr Lebensqualität zu tun.
Wo schaffst Du Wert?
Wo schaffst Du täglich Wert bei Deiner Arbeit? Ich meine nicht den materiellen, sondern den emotionalen. Denn darauf kommt es bei uns Menschen am meisten an.
Das ist der Sinn, den Du jeden Tag schaffen kannst! Und das mitten in der Sinnlosigkeit!
Womit kannst Du Menschen besonders gut dienen. Was fällt Dir leicht? Wie beeinflusst Du Deine Kollegen, Deine Kunden und Deine Familie. Lerne Deine Stärken und Fähigkeiten kennen, das macht Dich souveräner.
So kannst Du jetzt schon mitten im miesesten Job Deine Berufung leben, indem Du z.B. Deine Fähigkeit zuzuhören oder andere zu ermuntern, Dinge besonders klar zu strukturieren oder zu organisieren aus ganzem Herzen einsetzt!
Wenn Du Deine Fähigkeiten und Stärken leben kannst, lebst Du bereits Deine Berufung!
Wo kommst Du mit Menschen in Kontakt, die von Deiner Persönlichkeit ein wenig Licht mitnehmen können, wo baust Du auf, hörst zu, beruhigst oder bist einfach nur da?
Genau dafür sind Menschen unheimlich dankbar und geben Dir energetisch viel zurück.
Wenn Du Dir dessen bewusster bist und hinter den Worten der Menschen deren Herz siehst, bist Du selbst weniger verletzbar und es können schöne Begegnungen entstehen. Das trägt wiederum zu Deinem Wohlergehen bei.
Ein wichtiger Perspektivenwechsel, den ich Dir im nächsten Kapitel vorstelle, wird Dir zusätzlich dabei helfen.
Werde reich durch Geben
Ja, ich weiß, dass es jetzt in Anbetracht der Umstände fast sarkastisch klingt. Du bist doch erschöpft und brauchst selbst Kraft und Energie. Was sollst Du denn noch geben?
Dieses Zitat von André Gide fasst zusammen, was ich meine:
Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.
Wenn wir in Gesprächen, beim Schreiben einer Mail oder in anderen Arbeitssituationen stets daran denken „ Was habe ich davon?“, befinden wir uns im Mangel.
Das macht uns abhängig von anderen, oft unzufrieden und zehrt an unseren Kräften. Wir bleiben mit unerfüllten Erwartungen zurück.
Wie schön wäre es ganz ohne Erwartungen zu leben und zu lieben! Denn sie sind so oft die Quelle des Leids ob beruflich oder privat!
So sagen wir uns dann wiederholt „Ich will etwas anderes“, „Es muss Spaß machen“ oder „Das ist öde und langweilig“. Jedes Mal verlierst Du Energie. Und das alles nur, weil Du Erwartungen an die Welt stellst.
Sieh es mal anders: Am anderen Ende gibt es immer einen Menschen, der Dich gerade braucht und zu dem Du eine Verbindung aufbauen kannst. Einfach, indem Du ihn mit dem, was Du tust, unterstützt. Diese menschliche Verbindung tankt Dich und den anderen auf.
Probiere mal einen Tag lang folgendes. Frage Dich bereits am Morgen:
Was kann ich heute alles geben? Was kann ich anderen Gutes tun?
Und versuche Dich immer wieder während des Tages in diese Haltung zurückzubringen. Bei der Arbeit und in Beziehungen.
An diesem einen Tag bist Du frei von DEINEN Erwartungen und Wünschen an andere (denn zugegebenermaßen zehren diese Gefühle an Dir).
Keine Sorge, die laufen Dir schon nicht weg. Die kannst Du am nächsten Tag wieder aufnehmen 😉
Nur einen Tag lang brauchen sie Dich nicht mehr belasten und belästigen. Es darf heute einfach alles so sein, wie es ist. Du akzeptierst, dass Du gibst ohne etwas zurück zu wollen.
Wenn Du ohne Erwartung einer Gegenleistung geben kannst, fühlst Du Dich reich. Das strahlst Du dann aus. Das dehnt sich auf Dein gesamtes Leben aus.
Du wirst unverhofft viel von anderen bekommen, weil die meisten Menschen sich von dieser inneren Haltung wie Mücken vom Licht angezogen fühlen.
Oft öffnen sie sich und es entsteht eine nährende zwischenmenschliche Wärme. Das ist wahrer Reichtum.
Bereue niemals zu großzügig gewesen zu sein!
Geben hat noch niemanden umgebracht. Schau Dir Mutter Theresa, Gandhi, Amma oder den Papst an. Das sind Menschen, die gaben und geben, ohne arm zu werden.
Weil sie nichts im Gegenzug erwarten.
Warum nicht bevor Du eh irgendwann Deinen Job verlässt, Dein Herz ein wenig größer werden lassen? Das macht Dir im Leben vieles einfacher.
Ergänzend gefällt mir zu diesem Thema besonders gut dieser Artikel von MyMonk
Rituale machen stark
Rituale sind Anker im Alltag. Hauptsache Du tust Dir regelmäßig Gutes.
Ein paar Ideen, was es sein kann:
- Ein paar Minuten morgens meditieren
- Yoga-Übungen machen
- Mit Deinem Tier ordentlich kuscheln
- Für ein ausgiebiges Frühstück Zeit nehmen
- Ein Buch lesen
- Sport treiben
- Deine Lieblingsserie schauen
- Deine Musik laut hören
- Tanzen
- Schreien
- Sich eine Massage gönnen
- Eine großzügige Runde Selbstmitleid und ein darauf folgendes Aussteigen daraus! 😉
- Im Wald spazieren
Apropos Waldspaziergänge. Dazu habe ich ein wunderbares Buch entdeckt, das wissenschaftlich erklärt, wie der Wald mit unserem Immunsystem kommuniziert. Der Wald wirkt nicht nur auf unsere Stimmung, sondern sogar nachweislich gegen Krebs.
In einem schrecklichen Job, der Dich erschöpft und nicht erfüllt, können solche Anker Wunder wirken. Regelmäßig ausgeführt, geben sie Dir das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn es gut und gesund läuft. Wenn Du Dir diese gute Zeit ordentlich gönnst, willst Du es irgendwann nicht mehr missen .
Das kann weitreichende Konsequenzen haben.
So habe ich einer meiner Kundinnen, die nahe an einem Burn- und Boreout war, mindestens zweimal pro Woche eine Massage „verschrieben“. Es war keine einfache Aufgabe für sie. Aber es hat nicht lange gedauert bis sie auf den Geschmack gekommen ist und ein regelrechtes „Massage-Hopping“ begonnen hat.
Jetzt kennt sie sich in der Stadt wunderbar aus, wo es gute Masseure gibt 😉
Außerdem will sie, seit sie dieser gesunden und fröhlichen Seite in ihrem Leben mehr Platz eingeräumt hat, auch im Job nicht mehr weiter machen wie bisher.
Gute Ideen kommen bekannterweise in entspannten Momenten, wo wir diese kaum erwarten. So hatte meine Kundin nach bereits zwei Wochen „Massage-Kur“ und ein wenig mehr Lebensqualität vier (!) verschiedene Geschäftsideen!
Und nicht nur das.
Das gab ihr so viel Kraft, dass sie die Macht ihres Netzwerkes genutzt und potentielle Kooperationspartner und Unterstützer bereits gefunden hat!
Das ist ein absolut unerwarteter möglicher Ausstieg aus ihrem verhassten Job (denn eigentlich wollte sie sich souverän bewerben, als sie zu mir kam).
Ihre Ideen lässt sie aktuell bei der IHK prüfen. Und ich bin positiv gespannt auf ihren weiteren Weg. 🙂
Alternativen machen auch stark
Oute Dich, dass Du zu haben bist! Mach Feuer und Rauch wie die Indianer, damit man Dich sieht! 😉
Sprich auf Veranstaltungen, Kongressen, unter Freunden und eventuell in den Social Media über Deinen Wunschjob.
Jede Alternative stärkt Dir den Rücken und gibt Dir im qualvollen Arbeits-Alltag Halt. Sammle diese, schreibe sie auf und hänge Dir Deine Liste sichtbar auf.
Dieser Vortrag, den ich zufällig im Netz gefunden habe, kann Dir zusätzlich die Augen öffnen und Mut machen. Der Arbeitsmarkt ist wie ein Eisberg mit nun einer kleinen sichtbaren Spitze. Um den ganzen Eisberg zu sehen, musst Du tief tauchen: Die meisten Jobs sind auf dem verdeckten Markt zu finden.
Es ist der Wahnsinn, wie reich der Arbeitsmarkt an Angeboten eigentlich ist, wenn Du den Zugang smart gestaltest. Gerne helfe ich Dir dabei.
Fazit
Suche Dir von den oben genannten Punkten das aus, was Dir am meisten entspricht und probiere es wirklich aus.
Füge es als Normalität in den Alltag ein und Du wirst sehen, dass sich einiges in Deinem Leben tun wird!
Im zweiten Teil des Artikels werde ich Dir noch weitere Tipps zu diesem Thema mitgeben, damit der Leidensdruck nachlässt und Du wieder Zugang zu mehr Lebensfreude findest!
Teile mit uns in den Kommentaren, was Du vom Artikel mit nimmst und was Dir in dieser schwierigen Zeit hilft! So können alle davon profitieren!
Super Beitrag. Fast schon zu viele Infos ;).
Danke schön, liebe Annika! 🙂 Was empfandest Du als zu viel?
Hallo Valentina!
Du hast eine tolle Art zu schreiben. Man bleibt dran und liest bis zum Schluß!
Danke für die Erinnerung, dass die Gedankenmuster die jeder von uns hat , immer wieder bewußt gemacht werden müssen. Zu schnell lässt man sich vom Alltag wieder überrollen und vergißt was wichtig ist.
Ich hoffe, noch viel von dir zu lesen und wünsche uns einen schönen Tag!
Heike
Hallo Heike, ich danke Dir für Dein Feedback.
Genauso ist es. Nicht nur ist es wesentlich sich die Gedankenmuster stets aufs Neue bewusst zu machen, sondern auch diese regelmäßig angehen und lösen. Somit belasten sie Dich überhaupt nicht mehr.Viele wollen sich lieber nicht stellen und drücken sich vor dieser inneren Arbeit. Der Preis dafür ist oft hoch.
Dabei gibt es heute so viele Möglichkeiten, sich zu befreien und sich neu und besser auszurichten. Eine davon ist ein qualitativ wertvolles Coaching. Habe ich selbst viel gemacht, um bei mir aufzuräumen. Meine Lebensqualität hat sich dadurch deutlich verbessert. Heute bin ich mir selbst ein guter Coach und dabei hilft mir unter anderem die Vipassana-Meditation. Jede sucht sich, was im Moment passt. Hauptsache einer fängt irgendwo an!
Herzlich
Valentina
Hallo liebe Valentina,
Vielen Dank für Deinen Beitrag ! Ich befinde mich gerade in einer etwas schwierigen Phase bei der Arbeit: Der Chef meines Chefs schafft es ab und zu, bei mir große Wut und manchmal Angst auszulösen. Ich habe deshalb mit ihm schon mind. 2 Mal ein etwas spannendes Gespräch geführt, von dem ich etwas gelernt habe – über ihn und über mich.
Ich stelle fest, ich möchte, dass er sich ändert, dass er sich meinem Gedankengut öffnet. Solche Erwartungen werden bekannterweise selten mit Erfolg gekrönt…
Deshalb schätze ich Deine detaillierte und konkrete Analyse und Deine Empfehlungen sehr, speziell die Punkte „Ritual“ und „geben ohne Erwartungen“. Den 2. Punkt möchte ich bald in Verbindung mit ihm ausprobieren, was mir bestimmt schwer fallen wird…. 🙂
Hab´s gut, Valentina !
Liebe Grüße
Raphael
Hallo Raphael,
ich danke Dir für diese Offenheit. Ich möchte Dich spontan dazu anregen, Dich vor dem Gespräch mit Deinem Chef, Deiner Bedürfnisse ganz klar zu werden und in deren Reichtum zu gehen. D.h. geh in eine Erinnerung rein, wo dies oder jene Bedürfnis (z.B. nach „verstanden werden“ oder wertgeschätzt werden ganz und gar erfüllt war). Fühle wieder, was Du damals gefühlt hast. Geh ganz in diese Schönheit der Gefühle rein, bis Du nur lächeln kannst und Dich glücklich fühlst! 🙂
Somit wirst Du nicht aus dem Mangel heraus, sondern aus einer starken Position heraus sprechen. Deine Haltung wird dadurch souveräner und Du kannst eher Deinen Standpunkt durchsetzen, wenn Du nicht dabei auf ihn und seine Wertschätzung oder Verständnis angewiesen bist. Du hast es Dir ja durch die Übung vorher schon alles gegeben! 😉
Die eigene Bedürfnisse mitteilen, heißt nicht immer, dass der andere diese erfüllen muss. Es gibt wohl kaum ein Bedürfnis, dass wir nicht fähig wären uns auch selbst zu erfüllen 😉
Schaue Dir nur diese mit Glück erfüllten lachenden buddhistischen Mönche an, die jahrelang alleine in einer Höhle leben! Die sind vielleicht cool! 😉
Herzlich
Valentina