Wann hat sich Dein Leben das letzte Mal so richtig erfüllend angefühlt? Wann hast Du Dir das letzte Mal Zeit für Dich genommen und es Dir liebevoll gut gehen lassen? Wie steht es um Deine so genannte Work-Life Balance?

Wenn Du das eh ständig so pflegst und gut für Dich sorgst, dann brauchst Du jetzt nicht weiterlesen. Genieß einfach die Balance in Deinem Leben. Du kannst für andere eine wichtige Inspirationsquelle sein.

Wenn Du allerdings den Schmerz kennst, weil Du Dich im Job täglich aufreibst, nicht zur Ruhe kommst und Deine To-Do Liste wie ein Wächter mit Peitsche über Dich wacht, dann bist Du hier richtig.

Wenn die Angst, nicht genug zu sein, Deinen Alltag bestimmt und Du abends sogar keine Lust auf Deine Familie hast, weil Dein Kopf so voll ist, dann ist es Zeit für Veränderung!

Kurz zu meiner Perspektive zu diesem Wortgebilde Work-Life Balance.
Allein schon die Unterteilung in Work und Life beinhaltet in sich eine negative Einstellung zur Arbeit. Es geht davon aus, dass Arbeit etwas schlechtes sei und mit dem eigentlichen Leben, das erst danach kommt, nichts zu tun hat.

Daher löst dieses Work-Life-Balance-Erreichen-Wollen-Ding bei den meisten Stress und Druck aus, wenn sie es hören. Denn es vermittelt unbewusst, dass Du ca. 9 Stunden am Tag nicht lebst.

Gott sei Dank, habe ich bald Urlaub!”, ist der normalste Satz unter den Angestellten. Arbeiten bis zur Erschöpfung am Ende des Jahres und dann noch Urlaub mit aktivem Programm.

Es geht oft darum, zu performen und sich selbst dabei zu vergessen, denn genau das wird honoriert.

Der Kopf sagt stets, es geht noch ein wenig mehr, obwohl der Körper längst nachgeben möchte und eine Pause braucht.

Wir sind so erzogen worden, uns in unseren Bedürfnissen und Wünschen zurückzunehmen. Damit schneiden wir uns aber immer mehr von unseren Kraftquellen ab und werden immer kraftloser.


Work-Life-Balance - Lesen am See

So geschieht Weiterbildung am Besten, am See vom Dorf Borkaew, Thailand mit dem Buch von Byron Katie

In unserer Gesellschaft ist der Urlaub das Ziel und der Weg dorthin soll so schnell wie möglich vorbeigehen, damit Du endlich leben darfst.

Das ist wirklich traurig.

Was ist Dein Gewinn?

Du willst es Dir endlich erlauben, Raum und Zeit für DICH zu nehmen? Du weißt nur nicht wie?

Du nimmst es Dir immer wieder vor, aber irgendwie herrscht Dein Job über Dich und Du findest stets einen sehr überzeugenden Grund, Deine ohnehin riesige To-Do Liste noch größer zu machen?

Dein aufreibender Alltag ist zu einer Komfort-Zone geworden, die keiner angreifen darf?

Und… Du hast womöglich auch etwas davon: Deine Familie schenkt Dir Mitleid, Deine Freunde, Mitarbeiter und Chefs Anerkennung in welcher Form auch immer. Oder auch nicht.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer!

Diese Vorteile aus einer leidvollen Situation oder Krankheit nennt man sekundären (Krankheits)Gewinn” in der Psychologie. Wegen diesem “Gewinn” verweilen sogar wirklich depressive Menschen gerne etwas länger in ihrer Depression. Unbewusst natürlich.

Schließlich bekommst Du Aufmerksamkeit, wirst geschont, umsorgt und getröstet.
Du übernimmst keine Verantwortung für Dein eigenes Leben und triffst keine Entscheidungen.

Es ist eine unbewusste Strategie zur Erlangung irgendwelcher Vorteile aus der selbst-kreierten leidvollen Situation.

Welche Vorteile hast von Deiner aktuellen Situation?

Was schützt Du?

Ob eine Depression oder eine Erschöpfung durch Überarbeitung, diese stellen auch einen Schutz da. Es ist der Schutz vor dem Spüren schwieriger Gefühle wie Enttäuschung oder Trauer. Sie helfen Dir dabei, Dich gar nicht erst der Angst zu stellen, aus der eigenen Komfortzone zu treten und Veränderungen einzuleiten.

Denn was nämlich passiert, wenn Du Dir jetzt sofort eine Auszeit gönnst, Zeit für die Suche nach einem besseren Job frei räumst oder Dir ab morgen mehr Zeit für Deine Familie nimmst?

Bei diesen Gedanken steigt bei den meisten Angst hoch und der gnadenlose innere Kritiker flüstert: Du bist dann nichts mehr wert, Du verlierst alles, Du passt nicht mehr in das System, Du wirst herunter kommen, wie kannst Du nur!

In Deiner aktuellen Lebensführung steckt auch eine wichtige Botschaft über Dich, die verstanden werden möchte.

Welches Bedürfnis erfülle ich mir indirekt durch mein Leben, wie ich es jetzt führe? Ist das das Bedürfnis nach mehr Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung, (finanzielle) Sicherheit, Macht…?

Erfülle ich es mir wirklich? Bin ich mit dem Preis einverstanden?
Gibt es auch andere (günstigere) Wege, sich diese Bedürfnisse zu erfüllen?

Was ist es in Dir, das in Kauf nimmt, dass Du Dich überarbeitest und Dein Privatleben den Bach runter geht?

Und bitte sage mir nicht, Du hättest keine Wahl in Deinem Leben, es sei gerade halt so, Du musst ja schließlich Deine Brötchen zahlen.

Das dient nur dazu, Dich davor zu drücken, Entscheidungen zu treffen und weiter “gemütlich” im Fahrwasser der unbewussten Gefühle und gewohnten Konzepte zu bleiben.

Frag Dich lieber, wie Du jetzt sofort Deine Lebensqualität verbessern kannst.

Dein Weg daraus

Ich kenne diesen Zustand selbst sehr gut, wenn ich sogar in meiner geliebten Arbeit als Coach (seit 2010) und Psychotherapeutin HP (seit 2011) in ein Hamsterrad geraten bin. Und zwar gründlich. Es ist tatsächlich zu einer Art Komfortzone geworden, die unantastbar wurde. Ich habe meine Arbeit über alles gestellt und einige andere Bereiche meines Lebens vernachlässigt.

Da war nichts mit der so genannten Work-Life-Balance.

Damals ging es mir um die Vermeidung der Angst vor dem Scheitern und nicht gut genug zu sein. Es war das Gefühl, dass ich es noch besser und schneller machen muss, damit meine Praxis läuft. Zu Beginn ging es zuweilen auch um die Existenzangst.

Am Anfang mag es sinnvoll sein, voll Gas zu geben bis man einen gewissen Expertenstatus erlangt hat, aber danach ist es nur noch Quantität statt Qualität. Diese Lektion habe ich gelernt.

Mein derzeitiger zweimonatiger Ausflug nach Thailand, um ortsunabhängig von dort zu arbeiten, ist nur deshalb möglich, weil ich bereits viel im Vorfeld an mir gearbeitet habe, meine Ängste angeschaut und mich meinen unbequemen Gefühlen gestellt habe.

Es ist mein nächster Schritt zu noch mehr Lebensqualität, wie ich sie verstehe.

Meiner Reise gingen einige mutige Entscheidungen und demnach positive Veränderungen in meinem Leben voraus. Ich habe z.B. meine Arbeitszeiten und Angebote schlanker gemacht und entsprechend in Kauf genommen, dass ich weniger Kunden aufnehmen kann.

Gerade eben schreibe ich Dir von Thailand aus. Mal schreibe ich am Pool des Appartements, wo ich wohne, mal aus dem Co-Working Space oder Café, extra ausgestattet für solche ortsunabhängigen Selbstständigen wie mich.

ortsunabhängig arbeiten in Thailand

Fleißig arbeiten unter Palmen: So sehen die meisten meiner Tage in Thailand aus 🙂

Diese Entscheidung, meine Arbeit für eine Weile vom Ausland aus zu führen, kostete mich die nächste Überwindung und Mut. Und es hat sich gelohnt. Der Beweis: Bis jetzt habe ich überlebt 😉

Ich habe meine Angst vor Veränderung und vor dem Unbekannten überwunden. Ich lebe in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht kenne und wo ich jeden Tag in diesem verrückten Straßenverkehr mein Leben riskiere.

Es hat sich gelohnt, denn ich bin noch glücklicher, voller Kraft und Inspiration!

Ich gönne mir diese neue Umgebung und gerate geradezu in den Flow, wenn ich arbeite. Und es liegt nicht nur an den tollen Temperaturen und dem guten Essen in diesem Land. Es ist meine innere Haltung zu mir, meine Entscheidung für Veränderung, die ich umgesetzt habe. Von diesem, meinem eigenen Mut, zehre ich Energie.

Natürlich passt meine Veränderung nicht zu jedem Leser dieses Artikels. Meine Strategie aus der Komfortzone zu treten ist nur für mich gut. Mein Verständnis für Lebensqualität auch.

Und es gibt unzählige Möglichkeiten für jeden.

Dieses Zitat von Albert Einstein, dem ich während meines Prozesses begegnete, war für mich unterstützend:

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert. 

Es gibt Deinen Weg, für Dein Heraustreten aus dem gewohnten Trott. Und ich spreche nicht vom üblichen Urlaub, auf den Du schon sehnsüchtig wartest, sondern von etwas Außergewöhnlichem, was Du Dir seit langer Zeit wünschst, aber nicht wagst umzusetzen.

Verliere keine wertvolle Lebenszeit mehr! Fang jetzt an.

Tue den ersten Schritt in diese Richtung. Er wird Dir Kraft für weitere Schritte geben.

Überleg Dir mindestens drei Möglichkeiten zur Veränderung, die Dich Deiner Lebensqualität näher bringen und schaue, was sich am besten anfühlt. Erlaube dann Deinen Gedanken diese Richtung frei zu weben. Rede darüber mit anderen. Damit nährst Du es. Und schau, was passiert.

Womöglich geschehen spannende Begegnungen und Gespräche, die sonst nicht stattgefunden hätten 😉

Wenn Du gerade auf dem Schlauch stehst und effektiv voran kommen möchtest, unterstütze ich Dich gerne professionell dabei.

Und jetzt noch Klartext zu dieser Work-Life-Balance:

Du musst nichts verändern, wenn Du nicht willst. Entscheide ruhig, so zu bleiben wie Du bist, aber lebe dann mit den Konsequenzen.

Erst wer akzeptiert, dass Veränderung Entscheidungen voraussetzt, kommt weiter.

Fazit

Ich wünsche Dir, dass Du noch heute etwas tust, was Dich Deiner Vorstellung vom besseren Leben näher bringt und wahrnimmst, was sich in Deinem Alltag danach anders anfühlt.

Schaffe Dir feste Ruhepole am Tag. Nimm Dir zum Beispiel jede Stunde 5 Minuten nur für einen Kaffee (ohne Handy) oder nur für einen Spaziergang. Körperliche Betätigung ist dabei viel besser als eine mentale.

Es ist erfüllender eine Sache gründlich und langsam zu machen als viele oberflächlich und in Hektik. Dann kommen mehr Würde und Weisheit, Ruhe und Bewusstheit in Dein Leben.

Und genau das wünsche ich Dir.