Stehst Du ungern morgens auf, um zur Arbeit zu gehen? Quälst Du Dich durch den Arbeitstag und wartest nur noch auf den Feierabend? Fehlt Dir der Sinn bei dem Ganzen?
Oder bist Du dabei, Dich ins Blaue zu bewerben, Hauptsache schnell ein neuer, besserer Job?
Halt! Stopp!
Unterzeichne bloß keinen Arbeitsvertrag aus Angst heraus!
Oft ist es so, dass wir vor dem Bewerben den wichtigsten Blick überhaupt versäumt haben, nämlich den Blick ins Innere. Wir haben angefangen im Außen zu suchen, bevor wir im etwas Innen gefunden haben.
Derselbe Fehler wird übrigens häufig bei der Partnersuche gemacht ;-).
Um allerdings zum richtigen Job zu finden, sind die folgenden Wege sehr empfehlenswert. Zunächst solltest du selbst folgende Fragen beantworten:
Was erfüllt mich?
Was treibt mich an?
Was würde ich auch ohne Geld tun?
Es ist möglich das alles zu erfahren. Genauso wesentlich ist es, sich mit dem eigenen Menschenbild und der eigenen Mission auseinander zu setzen, denn nur dann kann man spüren, ob die Werte eines Unternehmens zu den eigenen Werten passen. Ob das Menschenbild des Unternehmens sowie deren Mission meiner eigenen Einstellung entsprechen.
Ich erlebe es zu oft, dass diesem Schritt keine Priorität eingeräumt wird. Bewerber reduzieren sich selbst auf ihre Ausbildungen und Joberfahrungen. Sie kennen sich selbst nicht genug. Wie oft erlebe ich es, dass Bewerber sich ins Blaue bewerben, von Gehalt beeindrucken lassen und solche wichtige Aspekte wie Überstunden, ständige Erreichbarkeit, hohe Reisebereitschaft nicht genug geklärt haben.
Sie beginnen einfach zu arbeiten, frei nach dem Motto „Es wird schon passen!“.
Genauso erging es mir auch und mehrmals. Ich hatte einen tollen Job, war erfolgreich und habe gutes Geld verdient, doch nach einer kurzen Zeit war ich total unglücklich! Denn ich habe von vorne herein weder mich selbst noch das Unternehmen gut genug gekannt.
Die Enttäuschung ist in diesem Fall vorprogrammiert. Die baldige innere Kündigung auch. Auch Bore- und Burnout lassen relativ schnell grüßen. Besonders schade ist es um den schwindenden Selbstrespekt, wenn man jeden Tag etwas tut, was man nicht wirklich schätzt. Diesen Preis musste auch ich zahlen.
Dabei leben wir nicht in einem Land, wo Dir Hunger und Not drohen, solltest Du morgen keine Arbeit gefunden haben. Hierzulande kannst Du es Dir leisten, Dich selbst zu fragen, ob der Job, den Du ausübst (oder auszuüben beabsichtigst) für Dich gut ist. Natürlich ist der Wunsch nach der 111. Bewerbung sehr groß, endlich eine Anstellung zu finden und der Druck ist auch verständlich.
Wenn Du Deinen Bewerbungsprozess beschleunigen willst, dann steig in das nächste stärkende Training im Bewerbungsprozess mit mir ein.
Manchmal ist die Angst vom Staat abhängig zu werden da, was oft mit Unbehagen und Scham einhergeht.
Wie auch immer Du Dich entscheidest, ob schneller einen nicht so passenden Job annehmen oder doch Dir Zeit nehmen und nach etwas Besserem suchen, mache Dir bewusst, welchen Preis Du in beiden Fällen zahlst.
Ich habe damals wegen des inneren Drucks und meiner Angst einen Job angenommen, bei dem ich nur zur Hälfte ein gutes Gefühl hatte. Und die Enttäuschung ließ natürlich nicht lange auf sich warten.
Zwar passte meine Ausbildung zu dem Job, meine Interessen und Gehaltsvorstellungen auch. Aber eine wichtige Hausaufgaben hatte ich ausgelassen: Mir meiner Bedürfnisse und Ansprüche an einen Job auf allen Ebenen bewusst zu werden.
Es stand damals nicht auf meinem Plan in mich zu gehen, mir rechtzeitig die wesentlichen Fragen zu stellen und einen kompetenten Bewerbungscoach zu konsultieren.
Mit jedem Tag, den ich im Unternehmen verbrachte, verlor ich ein Stück Selbstbewusstsein und Selbstachtung. Ich harrte noch etwas aus, um keine Lücken oder zu kurze Stationen im Lebenslauf aufzuweisen.
Irgendwann war mir der moralische Preis, den ich zahlte, jedoch zu hoch und ich kündigte. So konnte ich mich zwar wieder selbstbewusst und souverän fühlen, denn so eine Kündigung tut einfach unheimlich gut und baut sehr auf, aber es war auch teuer. Ich musste einen Kredit aufnehmen, um mich die erste Zeit über Wasser zu halten.
Hätte ich doch besser von Anfang an für mich geklärt, warum diese Arbeitsstelle nicht zu mir passte! Ich hätte zwar noch mehr Zeit gebraucht bis ich etwas anderes gefunden hätte, aber diese traurige Erfahrung und Kosten wären mir erspart geblieben.
Bei allem Druck, den Du Dir machst, ob du einen Job hast und einen suchst, der besser zu Dir passt oder Du ganz dringend einen brauchst, nutze diese wertvolle Möglichkeit, die folgenden 3 Schritte anzuwenden!
Ich verspreche Dir, Deine Suche wird erfüllter und erfolgreicher sein!
1. Aktiviere Deine Vorstellungskraft
Suche zunächst den richtigen Job in Dir. Ja, genau: in Dir! Es ist wichtig erstmal zu wissen, was Du Dir idealerweise wünschst und dieses präsent vor dem inneren Auge zu haben. Dabei muss es nicht zwangsläufig und hundertprozentig in Erfüllung gehen. Es ist eher ein Anker für Dich, um zu wissen, was Du Dir idealerweise vorstellst und was Du brauchst. Und, wer weiß, vielleicht kommst Du eben deswegen Deinem Traumjob ganz nah.
Nimm Dir also etwas Zeit und stelle Dir die Antwort auf folgende Fragen vor. Je bildhafter, desto besser! 😉
- Was mache ich idealerweise den ganzen Tag in einer Firma?
- Wie viel verdiene ich dort?
- Wie lange arbeite ich?
- Was reizt und inspiriert mich am meisten?
- Was lässt mich die Zeit vergessen?
- Wie sieht die Umgebung aus?
- Wie ist mein Verhältnis zu den Vorgesetzten?
- Wie sind meine Kollegen und wie schmeckt dort das Essen?
2. Stelle klugen Fragen an Dich selbst
Wenn Du Dich selbst kennst und weißt, was andere an Dir schätzen, dann wirkst Du authentisch souverän. Darüber habe ich bereits hier geschrieben.
Deine klugen Fragen an Dich selbst, auf die Du eine klare Antwort weißt, haben es in sich.
Nimm Dir wieder ein Blatt Papier und einige Minuten Ruhe und beantworte folgende Fragen:
- Warum bin ich der oder die Richtige für diese Stelle?
- Warum bin ich die oder der ProblemlöserIn und beste Hilfe für diese Firma?
- Wo liegen meine Prioritäten?
- Wo liegt meine Schmerzgrenze?
- Was sind meine Werte?
- Was sind meine Bedürfnisse?
- Was sind meine Erwartungen?
3. Bereite Deine klugen Fragen an das Unternehmen gründlich vor
Auch Unternehmen gehören auf den Prüfstand!
Ich führe sehr gerne das so genannte „umgekehrte Interview“, wenn ich mich heute als Selbstständige bei bestimmten Firmen vorstelle. Denn genauso wie Du sollte sich das Unternehmen auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Ist es nicht vorbereitet, frage Dich, ob Du dort arbeiten möchtest.
Um für mich ein gutes Bild machen zu können, wen ich vor mir habe, stelle ich meine 7 Must-Fragen.
- Welche drei Werte werden in Ihrem Unternehmen wirklich gelebt?
- Was denken Sie, worin finden Ihre Mitarbeiter Sinn?
- Welche Ziele verfolgen Sie in den nächsten Jahren vorrangig mit Ihrem Unternehmen?
- Wie wird Teamarbeit bei Ihnen gelebt?
- Gab es schon einmal Prozesse und Vorgänge, die Sie als nicht optimal empfunden haben? Wie haben Sie diese dann verbessert?
- Was tun Sie für die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter?
- Wie stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter ihren Potenzialen entsprechend arbeiten können?
Du kannst Dir hier weitere Fragen aussuchen, indem Du meinen Arbeitgeber-Guide „Deine klugen Fragen im Vorstellungsgespräch“ herunterlädst.
Fazit
Für den Weg zum richtigen Job ist es unabdingbar, dass Du Dich erstmal ordentlich mit Dir selbst auseinander setzt, bevor Du Dich auf eine Stellenbörse, Jobmesse oder in ein Vorstellungsgespräch begibst.
Finde erst im Innen, bevor Du im Außen suchst!
Selbstkenntnis ist Deine Eintrittskarte und die Bedingung für ein glücklicheres Arbeitsleben.
Hätte ich mich damals vor meiner Hausaufgabe nicht gedrückt, hätte ich mir auf jeden Fall eine gehörige Portion Zeit und Frust erspart.
Welche Erkenntnis konntest Du für Dich gewinnen und was wirst Du jetzt anders machen?
Und was ist es, was Dich wissen lässt, dass Du im richtigen Unternehmen arbeitest?
Ich freue mich auf Deine Antwort in den Kommentaren oder Fragen an mich!
Gestalte Dir ein gutes Leben!
PS: Wenn Du Dir professionelle Begleitung wünschst, bist willkommen hier Dein Erstgespräch mit mir zu vereinbaren.
Meine Erstgespräche sind dafür bekannt, dass sie von erster Minute an sehr intensiv ablaufen und Dir bereits in kurzer Zeit mehr Klarheit, innere Aufgeräumtheit und neue Ausrichtung bringen. Du erhältst meine ganze professionelle Unterstützung und Feedback.
wie du von deinen persönlichen erfahrungen berichtest, finde ich sehr gut. damit wird klar, dass du weißt, wovon du sprichst und warum dir das ein anliegen ist.
ich denke, du sprichst mit der innenschau vor der bewerbungsphase etwas ziemlich wichtiges an, was die langfristige berufliche perspektive betrifft. die irrwege am anfang des berufslebens waren vll. kaum zu vermeiden. teilweise finde ich das auch wichtige erfahrungen.
und wir können es ja jetzt besser machen! 😉
was ich ohnehin tue, ob es dafür geld gibt oder nicht, fand ich eine sehr interessante frage. die beschäftigt mich nun schon ein weilchen, bzw. wie ich dies am besten umsetzen kann.
auch die drei schritte auf dem weg zum richtigen job sind sicher eine richtige und wichtige vorbereitung. die idee der fragen an den arbeitgeber probierte ich heute aus und sie haben für mich noch einiges geklärt – vielen dank auch für deinen spickzettel! der hat mir sehr geholfen! 🙂
Vielen Dank, Torsten für Dein Feedback!
Ich freue mich sehr, wenn ich erfahre, dass Du meinen Input anwendest und damit Erfolge hast!
Ich wünsche Dir ganz viel Selbst-Bewusstsein in Deinem Bewerbungsprozess!
Hallo Valentina,
Vielen Dank für Deine zahlreichen und so wichtigen Ratschläge ! Ich glaube, Du sprichst den Kern des Anliegens an, nämlich warum und wie ich mich bei einem Unternehmen bewerbe.
Ich werde sofort anfangen, Deine Analyse für meinen beruflichen Werdegang anzuwenden, der schließlich einen Teil der Frage „Wofür lebe ich ?“ beantworten sollte.
Viele Grüße
Raphael
Hallo Raphael,
Ich danke Dir für Dein Feedback. Sich mit der Frage „Wofür lebe ich?“ so früh wie möglich im Leben auseinander zu setzen ist existentiell.
Ich wünsche Dir eine erkenntnisreiche Entdeckungreise! 🙂
Valentina
Hallo Valentina,
in Deinem Artikel lautet doch die Kernaussage „Erkenne Dich selbst!“
Für meinen Erfolg und mein Glück ist niemand da draussen verantwortlich. Das bin immer nur ich.
Danke für die Erinnerung daran,
David
Gern geschehen, David.
Mein Slogan lautet „Von Innen nach Außen!“ und trifft somit wohl die Kernaussage „Erkenne Dich selbst!“ 🙂
Herzlich
Valentina
Liebe Valentina, noch einfacher ist es zu erkennen, dass es keine Dualität und davon abgeleitet keinen freien Willen gibt. Mit dieser Erkenntnis, die erfahrbar ist, nähert man sich dem wirklichen Sinn des Lebens.
Sonnige Grüße
Ralf
Danke, Ralf, für Dein sehr tiefgehendes Kommentar zu diesem Thema.
Die Erfahrung über die Abwesenheit von freien Willen und Dualität ist allerdings möglich z.B. durch einige buddhistische Meditationen. Ich war selbst noch gestern in meinem 12-tägigen Vipassana-Rückzug.
Nur hier auf meinem Blog bleibe ich auf den weltlichen Ebenen unseren Alltags und gebe Menschen die Werkzeuge an die Hand, die ihnen vertrauter sind, damit sie sich dem Sinn des Lebens nähern.
Denn nicht jeder kann und braucht es die Ebenen von denen Du sprichst erklimmen 🙂
Herzlich
Valentina
Hallo Valentina, das sind auch gute Fragen, wenn man sich unternehmerisch verändert/sein Angebot als Selbstständige erweitert. Herzliche Grüße, Christiane
Mit Sicherheit, liebe Christiane. Der Weg zum richtigen Job ist vielfältig und kann auch geradewegs in die Selbstständigkeit führen. Hauptsache Du hörst auf Dein Herz! 🙂
Wie bist Du zu Deiner Berufung gekommen?
Herzlich
Valentina