Entscheidungen geben Halt und Orientierung, wenn sie als kohärent erlebt werden.
Entscheidungen treffen, die respektiert werden
Ob als Führungskraft, Mutter, Vater oder Partner, Deine Entscheidungen finden am besten Respekt, wenn sie Deine Werte verkörpern. Wenn Du also Entscheidungen triffst, sollten diese zeigen, was Du Deiner Haltung nach realisieren willst.
Deswegen ist es empfehlenswert, sich der eigenen Werte bewusst zu werden und damit auch zu wissen, was Dir Halt gibt in den täglichen – gewöhnlichen und außergewöhnlichen – Situationen in denen du Entscheidungen treffen musst.
Denn es geht dabei oft darum die Unsicherheit auszuhalten.
Schließlichlich musst Du Deine Entscheidungen vertreten können, ohne sicher sein zu können, dass es die richtigen Entscheidungen sind.
Finde diese Werte heraus
Nützliche Fragen, um diese Werte und Haltungen zu finden, – gerade für Führungskräfte -, können z.B. sein:
- Was gibt mir Halt, Haltung und Richtung?
- Was möchte ich mit meiner Person verbinden?
- Was möchte ich lernen und wie möchte ich wachsen?
- Was verbindet mich mit dieser Welt?
Entscheidungen geben umso besser Halt, wenn sie als aneinander anschließend erlebt werden. D.h., wenn der Bezug zu vorherigen Entscheidungen hergestellt werden kann und verstanden wird, ob die (neue) Entscheidung eine Verstärkung der bisherigen oder eine Veränderung darstellt.
Immer wieder erlebe ich in meinen Coachings Führungskräfte, die, wenn sie schwierige oder unentscheidbare Entscheidungen treffen müssen, nach Algorithmen oder Programmen suchen, die ihnen Sicherheit geben würden.
Manchmal geht es soweit, dass die Führung ihre Entscheidung komplett an Programme oder Menschen abgibt und an diese mehr Ansprüche stellt, als an sich selbst. Die Begründung lautet oft, das Programm habe das notwendige Wissen, der eine Mitarbeiter sei eine gute Fachkraft oder ein besserer Experte in seinem Gebiet.
Dabei gibt es keine Bewertungssysteme, wenn es um unentscheidbare Fragen geht. Sonst könnte man Führungskräfte wegrationalisieren und an ihre Stelle ein Programm setzen!
Früher oder später kommt dann die Rechnung. Es kommt z.B. zum Konflikt, weil der besagte Mitarbeiter, dem die Verantwortung, ja Führung für ein Projekt gegeben wurde, angeblich im Nachhinein zu viel Macht an sich reißt.
Warum?
Der Mitarbeiter hat zusätzlich zur fachlichen Kompetzenz auch sehr viel emotional geleistet, nämlich die zum Teil „vakante“ Stelle der Führungskraft inoffiziell (und vielleicht sogar unfreiwillig) besetzt, mit den Nachteilen und dem Druck, die diese natürlicherweise mit sich bringt.
Es ist nur verständlich, wenn der Mitarbeiter irgendwann annimmt, dass ihm auch die Vorteile wie Anerkennung und Macht zustehen.
Mit dieser Besetzung geht auch einher, dass der Mitarbeiter die Kompetenz aufbringen muss, auch bei unentscheidbaren Fragen die Unsicherheit auszuhalten.
Dabei macht genau diese Kompetenz eine Führungskraft aus.
Eine Führungskraft, ob Einzelunternehmer (dazu gehöre ich), mit ein paar Freiberuflern als Mitarbeiter, oder Anführer eines Rudels von 500 Personen braucht ein solides Fundament, auf dem er/sie steht. Dieses besteht m.E. u.a. aus klaren, Halt gebenden Werten, erfolgreichen Mentoren, Achtsamkeit und Mut.
Oft erlebe ich, dass meine Coachees, die meist in leitenden Positionen fungieren, zum Aktionismus greifen, sobald sie unsicher werden und zu viel Angst vor dem Scheitern haben. Sie verraten dabei ihre Werte und verlieren folglich an Selbstrespekt.
Unterschiedsbasierte Fragen als Unterstützung, wenn Du Entscheidungen treffen musst
Es wird sich zu wenig Zeit für Design Thinking und die sogenannten unterschiedsbasierten Fragen genommen. Dabei können diese so einen großen Unterschied machen.
Hier ein paar Beispiele der Fragen, die bei einer Entscheidung – beruflich oder privat – helfen können:
- Was genau machst Du anders, wenn Du diese Entscheidung umsetzst?
- Was ändert sich bei wem?
- Wie werden andere auf die Veränderung reagieren?
- Werden ungewohnte Hindernisse auftauchen?
- Woran merkst Du, dass Du gut mit Hindernissen umgehen kannst?
- Woran merkst Du in den nächsten Wochen, dass die neue Vorgehensweise ihre Wirkung zeigt?
Diese Fragen ersetzen allerdings nicht die Kompetenz, Unsicherheit auszuhalten 😉
Übrigens: Dieses Motto gibt mir stets Halt, Haltung und Richtung, jeden Tag und immer dann, wenn in meiner Firma plötzlich alles Kopf steht:
Ich muss langsamer werden, um schneller zu werden!
PS: Wenn Du Dir eine persönliche professionelle Begleitung durch mich wünschst, bist Du willkommen hier Dein Erstgespräch mit mir zu vereinbaren. Meine Erstgespräche sind dafür bekannt, dass sie von erster Minute an sehr intensiv ablaufen und Dir bereits in kurzer Zeit mehr Klarheit, innere Aufgeräumtheit und neue Ausrichtung bringen. Du erhältst meine ganze professionelle Unterstützung und Feedback.
Wieder ein Artikel, der zum Nachdenken anregt. Danke dafür. Hinterfragen möchte ich, warum du dich als Einzelkämpferin siehst. Wer solche Artikel schreibt, kann dies im klassischen Sinn nicht sein.
Danke Jörg für den Hinweis. Es ist allerdings im klassischen Sinne nicht möglich. Im ganz offiziellen schon. Und auch wird sich demnächst ändern 😉
Wie bezeichnest Du Dich mit Deinem Unternehmen?
Herzlich Valentina