Hast Du Frust im Job? Willst Du endlich die Dinge beim Namen nennen und dennoch verkneifst Du es Dir?
Wie oft am Tag übergehst Du Dich eigentlich, ob in Deiner Beziehung oder im Job?

Es geschieht oft aus der Angst heraus, die Anerkennung anderer zu verlieren, nicht genug zu sein, als zu sensibel oder gar als Extrawurst zu gelten.

Langfristig sind die Folgen solcher freiwilligen Grenzüberschreitungen jedoch sehr kostspielig.

So begeben wir uns in einen Job oder bleiben dort, auch wenn es uns nicht gut tut.

Wer Ja sagt, obwohl im Inneren ein Nein schreit, muss mit Verlust an Selbstrespekt, Frust im Job oder auch im Privaten und mit weiteren Grenzüberschreitungen rechnen.

Und dennoch steht es in Deiner Macht, alles zu verändern.

Wie bekommst Du Mut Nein zu sagen?
Wie findest Du dadurch Deinen eigentlichen Weg?

In diesem Artikel will ich Dir zeigen, was gesunde Grenzen mit Glück im Job zu tun haben.

Setze Dir selbst Grenzen  

Wie bei allem, musst Du auch hier bei Dir selbst anfangen.

Als ich vor Jahren mit dem Thema Grenzen in Berührung kam, war ich recht überrascht, an wie vielen Stellen diese bei mir durchlässig waren. Ich habe mich selbst bei vielen Dingen übergangen und verletzt.
So habe ich z.B. lange eine Arbeit ausgeübt, der mir überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Mein Frust im Job war für mich teilweise normal geworden.
An manch anderer Stelle waren meine Grenzen wiederum klar und deutlich.

Das Thema Grenzen scheint bei vielen Menschen ein Lebensthema zu sein.

In meiner Selbstständigkeit passierte es mir immer wieder, dass ich mir zu viel vornahm. Mein Arbeitstag hörte oft sehr spät auf. Ich zog ihn wie einen Gummi, was ich ja als Selbstständige frei entscheiden konnte.

Ohne jemanden oder etwas, das mir Grenzen setzte, bestand die Gefahr, mich selbst zu kränken.

Es bedurfte damals eines ernsthaften Gesprächs mit meinem Coach über meine Grenzen.
Irgendwann stellte er mir die folgenreiche Frage, ob ich mich denn selbst gerne als Chefin hätte. „Oh je, bloß nicht!“ war meine Antwort.

Die intensive Arbeit mit diesem Thema hat dazu beigetragen, dass ich meinen Alltag umstellte, mir z.B. zunehmend Wochenenden und Feierabende gönnte. Hätte ich noch länger damit gewartet, hätte ich mir selbst meine Berufung zerstört.

Doch wie lerne ich es denn, mir selbst klare Grenzen zu setzen, ob im Alltag oder Beruf, wenn kein Chef oder andere Vorgaben diese Aufgabe für mich übernehmen?

  • Nimm Deine körperlichen und emotionalen Gefühle und Impulse wahr (Knoten im Hals, Bauchanspannung, weglaufen wollen).
  • Nimm diese ernst, verdränge sie nicht, sondern gib ihnen nach.
  • Teile sie mit, ob einem Tagebuch oder Deinem Gegenüber.
  • Geh in Kontakt mit Deinen Bedürfnissen hinter den Gefühlen.

Und damit wären wir beim nächsten Punkt.

Bekomme Kontakt zu Deinen wahren Bedürfnissen

Was ist es, was Du gerade jetzt brauchst?

Diese Frage wurde mir immer wieder im Laufe meiner Weiterbildungen in Gewaltfreier Kommunikation  gestellt. So lange bis es saß.

Heute ist es fast ein Automatismus, mir diese Frage mehrmals am Tag zu stellen, sobald etwas nicht stimmig ist.

Als ich damals meinen Arbeitsalltag umkrempelte, folgte ich meinem Bedürfnis nach mehr Ruhe, Leichtigkeit und Freude.

Wie kann ich schließlich bis zum Umfallen arbeiten und gleichzeitig über Glück im Job predigen?

Es ist gar nicht so lange her und ich übe mich noch darin.

Die erste Voraussetzung für das gesunde Setzen der Grenzen nach außen ist, diese überhaupt zu spüren.
Wie geht das?

An folgenden Punkten merkst Du, dass Du Dich übergehst:

  • Du wirst zunehmend gereizt oder reagierst aggressiv.
  • Du bist überwiegend gelangweilt.
  • Du kannst plötzlich explodieren, obwohl Du sonst ruhig bist.
  • Du hast immer wieder Spannungsschmerzen im Rücken, Kopf, Nacken oder Bauch.
  • Du empfindest eine plötzliche Abneigung einem geliebten Menschen gegenüber, durch den Du Dich übergangen fühlst.

Hinter jedem der oben genannten Punkte steckt ein unerfülltes Bedürfnis, sei es nach Ruhe und Alleinsein, Freude und Verständnis, Entspannung oder Liebe.

Wenn Du merkst, dass ein Kollege unehrlich zu Dir ist, kannst Du hinter dem Ärger und der Unsicherheit, die dabei ausgelöst werden, das Bedürfnis nach Integrität und Offenheit spüren.

Spüre, was Du brauchst und fokussiere Dich weniger darauf, was Du nicht brauchst. Geh gedanklich in eine vergangene Situation, in der diese Bedürfnisse komplett erfüllt waren.

Von dort aus  kannst Du Deinen Standpunkt viel ruhiger mitteilen und offen Deine Grenzen zeigen.

Mach Dir eine Liste von Deinen unangenehmen Gefühlen, die durch Grenzüberschreitungen entstanden sind und notiere Dir daneben die dazu gehörigen Bedürfnisse.

Hier findest Du zur Inspiration eine Liste von möglichen Bedürfnissen.

Niemand muss unsere Bedürfnisse erfüllen oder unsere Grenzen wahren. Es liegt an uns, klar zu zeigen, bis wohin wir mitmachen und wann wir definitiv aufhören.

Sobald ich selbst meine Grenzen übergehe, bekomme ich Übelkeit und bin gereizt. Es meldet sich mein Bedürfnis nach Integrität, Stimmigkeit und Ruhe. Ich bin dann sehr dankbar, weil diese Gefühle wie eine Warnblinkanlage funktionieren, die mir zeigt, dass ich mir selbst untreu war.

Sobald ich die Situation korrigiere, fühle ich mich wunderbar!

Setze anderen Grenzen

Lässt Du Dich anschreien?

  1. gar nicht
  2. ein bisschen
  3. viel
  4. egal
  5. immer

Durch die Arbeit mit Pferden habe ich schnell große Fortschritte gemacht. Ich habe gelernt, dass ich von der ersten Sekunde an dem Pferd klare Grenzen setzen muss, wenn ich die Absicht habe, therapeutisch damit zu arbeiten bzw. ein Coaching durchzuführen.

Tat ich das nicht, hat das Pferd die Führung übernommen und machte mit mir, was es wollte. Alles, was ich nachträglich klar stellen wollte, war sehr schwer durchzusetzen. Ähnlich läuft es auch mit Menschen. Der andere übernimmt einfach die Situation.

Mag sein, dass es den anderen enttäuscht, wenn Du Deine Grenzen setzt.

Deine Grenzen sind nicht dafür da, den anderen zu gefallen!

Wenn Du auf Dich achtest, kannst Du eher für die anderen da sein.

Die Qualität Deiner Beziehungen bessert sich, wenn Grenzen klar sind. Der andere weiß einfach immer, woran er ist und diese Tatsache entspannt. Wir alle brauchen Grenzen und das seit unserer Kindheit. Klare Grenzen machen uns und Menschen um uns herum frei und sicher.

Die Klarheit über eigene Grenzen beginnt allerdings im Innen.

Erst wenn Du einen guten Kontakt zu Deinen Bedürfnissen und Grenzen hast, bist Du in der Lage es ohne viele Worte zu kommunizieren, dass Du bestimmte Dinge nicht zulassen wirst.

Es ist oft so, dass wir in der Kindheit die Fähigkeit Grenzen zu setzen verlernten.

Durch viel Kritik oder Strenge der Eltern gehen die Grenzen der Kinder kaputt. Oft war es zudem verboten zu widersprechen. Grenzüberschreitungen wurden somit zur Normalität. Auch eine vereinnahmende Liebe kann als starke Grenzüberschreitung empfunden werden.

So können diese Kinder im Erwachsenenalter selbst keine Grenzen setzen und lassen sich z.B. von ihrem Partner oder Chef aufs Übelste kritisieren. Der andere ist dabei nicht der Sündenbock.

Derjenige, der es mit sich machen lässt, ist genauso verantwortlich.

Nur: Wie setze ich Grenzen?

Nimm wahr, ab welchem Moment sich bei Dir die Schulter oder der Magen zusammenziehen. Passiert es in dem Moment,

  • wenn jemand laut wird oder Dich gar anschreit?
  • wenn Dir jemand zu nahe kommt?
  • wenn Dein Nein nicht respektiert, weiter fragt und fordert?

Genauso wie Du, hat der andere das Recht es zu versuchen seine Bedürfnisse mit Deiner Hilfe zu befriedigen. Wenn Du Deine Grenzen selbst nicht wahrnimmst und respektierst, kann der andere nichts dafür.

Wenn Du annähernd das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmig ist, dann sag sofort STOPP!!

Sich selbst treu zu bleiben tut so gut, es ist unbeschreiblich! Da kommt das Gefühl des Einklangs mit sich und der Welt.

Nein zu sagen kann richtig gut tun!

Wenn es Dir dennoch und bei aller Mühe passiert, dass Du Dich übergangen hast, ist es ok und gehört zum Prozess. Auch mir passiert das immer wieder.

Solche Situationen bringen uns viel bei.

Mit folgenden Schritten kannst Du für Dich die vergangene Situation rückwirkend korrigieren.
Wenn Du den Prozess durchgehst, wirst Du es das nächste Mal automatisch besser machen.

  • Geh durch eine bestimmte Situation gedanklich kurz durch und erinnere Dich daran, welche Impulse Dich abzugrenzen, z.B. etwas zu sagen oder zu tun, Du während des Gesprächs verworfen hast.
  • Was hättest Du am liebsten getan oder gesagt?
    Nun lass es gedanklich geschehen.
  • Was wäre eventuell passiert? Was wäre der Worst Case?
    Kann es sein, dass Dein Gegenüber gar nicht so schlimm reagieren würde, wie Du es befürchtest?

Wenn Du die richtige innere Haltung und Handlung gefunden hast, fühle in Deinen Körper hinein, ob ein Gefühl der Entspannung oder des inneren Friedens entsteht. Das ist das Zeichen, dass Du es für Dich rückwirkend gelöst hast.

Je mehr Neins Du Dir erlaubst, desto mehr Jas sind es zu Dir selbst!

So passiert es mir manchmal, dass ich einer guten Freundin, die nach Hilfe sucht, länger zuhöre, obwohl ich gerade unter Termindruck stehe oder einfach zu müde bin. Manchmal wird es sogar qualvoll.

Wenn ich die Situation hinterher noch einmal durchgehe, dann stelle ich fest, dass ich mehrere Impulse das Gespräch zu verschieben unterdrückt habe.

Dies geschah aus der Angst heraus zu enttäuschen. Wenn ich dem Impuls gefolgt wäre, meine Grenzen in diesem Moment zu setzen, dann hätte ich das  wertschätzend verpackt, so dass kaum etwas Schlimmes passiert wäre.

Ich korrigiere in Gedanken die Situation und es entsteht Frieden und Entspannung in mir. Das ist wie Erlösung!

Ich werde es das nächste Mal definitiv anders machen!

Begib Dich in Gegenwart von Menschen, die Deine Grenzen respektieren

Eine heilende Sache.

Das ist eine wunderbare Übung, um zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn Deine Grenzen ohne Dein Zutun gewahrt werden. Es ist wichtig, die „gesunde“ Seite zu erkunden und sich das Gefühl gut einzuprägen.

Das sind auch Menschen, die Dir Dein Recht Grenzen zu setzen ohne Vorurteile oder Bewertungen zugestehen. Sie respektieren dies und lassen Dich folgendes klar spüren:

Du darfst Grenzen setzen!

Diese Menschen können einige Familienmitglieder, gute Freunde oder der vertraute Coach oder Therapeut sein. Bei mir sind das einige Seminarleiter aus meinen Ausbildungen und meine Vipassana-Lehrer.

In deren Gegenwart spürst Du, dass Du richtig bist, wie Du bist. Du kannst alles sagen und sein und wirst damit ganz angenommen.

Die Fähigkeit eigene Grenzen zu spüren und zu setzen befähigt Dich dazu, die Grenzen der anderen Menschen besser zu spüren und zu wahren. Das führt unweigerlich zu mehr Harmonie in allen Deinen Beziehungen.

Wenn Du Dir eine nachhaltige positive Veränderung und professionelle Begleitung wünscht, die Dich erstaunlich schnell weiter bringt, stehe ich Dir gerne persönlich zur Verfügung.

Denn Coaching verändert Leben!

Zusammen erschaffen wir mehr für Deine Lebensqualität als wenn Du alleine mit Deinen Gedanken bleibst. Gemeinsam machen wir Schluss mit Deinem Frust im Job und Privatleben. Denn bekanntlich kann man nicht mit dem eigenen Denken, die eigenen Gedanken hinterfragen. Es braucht einfach eine professionelle Begleitung und Feedback, um effektiver voran zu kommen.

profile

Du bist willkommen mehr über meine Arbeitsweise zu erfahren und Dein Erstgespräch mit mir zu vereinbaren.

Meine Erstgespräche sind dafür bekannt, dass sie von erster Minute an sehr intensiv ablaufen und Dir bereits in kurzer Zeit mehr Klarheit, innere Aufgeräumtheit und neue Ausrichtung bringen. Du erhältst meine ganze  professionelle Unterstützung und Feedback.

Fazit

Die Fähigkeit zu gesunden Grenzen ist das Fundament für mehr Erfüllung und Harmonie, sowohl beruflich, als auch privat.

Wenn Du für Deine Grenzen in allen Situationen ein gutes Gespür bekommst, wirst Du Dich nie in ein Arbeitsverhältnis begeben, das für Dich unzufriedenstellend ist.

Wenn Deine Grenzen im Innen und Außen klar gesetzt sind, werden Deine Mitmenschen diese eher respektieren.

Klare Grenzen führen zu Vertrauen und einem besseren Kommunikationsfluss mit sich selbst und anderen.

In welchen Situationen schaffst Du es noch nicht ganz, Grenzen klar zu setzen?
Und was nimmst Du mit aus diesem Artikel?

Hat Dir der Artikel gefallen? Dann freue ich mich sehr auf Deine Fragen und Kommentare.